T-Shirt hoch, Kleidchen runter — da sind sie, die nackten Brüste mit den daraufgepinselten Parolen gegen Prostitution, Sextourismus, korrupte Politiker und gierige Banker. Sie versteckt sich, obwohl sie auffallen will. In der Stadt, im Land, ja in der Welt. Obwohl sie zeigen will, dass sie den Mund nicht zumachen wird, nie. Schon gar nicht jetzt, während der Fussball-Europameisterschaft in ihrem Land. Sie will stören, jede Veranstaltung, mit ihren eigenen Waffen, die sie immer bei sich trägt. Die an ihrem Körper befestigt sind wie zwei halbierte Äpfel. T-Shirt hoch, Kleidchen runter — schon hat sie sie, die Bilder mit der nackten Brust und den daraufgepinselten Parolen: gegen Prostitution und Sextourismus und korrupte Politiker und gierige Banker, gegen all das Böse und Schlechte in der Welt. Sie nimmt zahlreiche Anzeigen wegen Hooliganismus in Kauf — und geniesst die Bewunderung anderer junger Frauen rund um den Globus. Mit ihrem Nacktprotest kämpfen sie für mehr Freiheit in ihrem Land und gegen Ausbeutung von Frauen. Inna Schewtschenko schlüpft in ihre rosa Hausschuhe, streicht sich die roten Haare aus dem Gesicht. Erst vor ein paar Tagen hat sie ihre Mähne gefärbt, damit Milizionäre sie in der Menschenmenge nicht sofort erkennen und sogleich in den Polizeiwagen schleifen — was sie dann doch tun, ein paar Minuten später. Da aber hat die Jährige schon ihr T-Shirt hochgezogen, ihre Brüste in die Kameras gehalten, «Die Ukraine ist kein Bordell! Weg mit dieser EM, mit dieser Heuchelei, der Korruption, den gierigen Männern, die sich die ukrainischen Mädchen schnappen, weil sie so jung, so schön, so willig sind. Solche Bilder hat Inna Schewtschenko im Kopf, als sie in der Schlange in Dnjepropetrowsk steht, in dieser Industriestadt im Osten der Ukraine, in der Julia Timoschenko, die Kämpferin für die Revolution in Orange, «der Janukowitsch im Rock», so die Femen-Frauen, zur Welt kam besitzt julia timoschenko ein bordel in der nur wenige Wochen vor der EM vier Bomben explodiert waren. Inna Schewtschenko hat es wieder geschafft — in die Zeitungen, ins Fernsehen, in die Debatten rund um den Fussball und die Ukraine. Da ist sie wieder zurück aus Dnjepropetrowsk, sitzt im gerade fertiggestellten Femen-Kellerbüro im Kiewer Zentrum und macht sich mit anderen Frauen Gedanken über die nächste Aktion. An die Wand haben sie den vitruvianischen Menschen nach Leonardo da Vinci gezeichnet, natürlich als Frau. Daneben steht: Sie kam, zog sich aus und siegte. Auf dem Boden liegen Plakate und Farbtuben herum, an der Wand hängen die traditionellen ukrainischen Haarkränze. Die «eu-Feministinnen», alle Anfang bis Ende 20, trainieren, so nennen sie die Vorbereitungen für den Nacktprotest. Sie kämpfen in einem Land, in dem Männer im Internet Frauen bestellen können, in dem riesige Plakate um junge Frauen werben, denen sie Männer in Westeuropa und den USA versprechen, in einem Land, in dem Prostitution verboten ist. Kritiker werfen Femen vor, der Ukraine zu schaden, sich selbst zu einem Sexobjekt zu machen. Die ukrainische Schriftstellerin und Feministin Oxana Sabuschko hält sie für naiv: «Der Protest beschränkt sich darauf, Brüste zu zeigen. Es wird aber nicht klar, was Femen zu sagen hat. Der Eimer- Pokal steht wieder auf der Holzleiter. Jobs E-Paper Radio TV. Login Aboplus Abonnieren SO-Reporter. Startseite Zeitung Nackte Argumente: Politisierte Brüste machen die Runde. Nackte Argumente: Politisierte Brüste machen die Runde. Von Inna Hartwich Fussball. Like 0. Dislike 0. Kommentieren Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich besitzt julia timoschenko ein bordel eines unserer digitalen Abos entscheidest. Bereits Abonnent? Dann schnell einloggen. Haben sie noch kein Login? Dann jetzt Registrieren. E-Mail Adresse.
Die Germanistikstudenten der Taras-Schewtschenko-Universität, einem leuchtend roten neoklassizistischen Bau, sind darüber sogar empört. Sie klagt, dass es sehr schwierig sei, Warnungen vor Frauenhandel in der Ukraine zu verbreiten. In der Ukraine haben gerade einmal zwei Prozent der 48 Millionen Einwohner ständig Zugang zum Internet. Weg mit dieser EM, mit dieser Heuchelei, der Korruption, den gierigen Männern, die sich die ukrainischen Mädchen schnappen, weil sie so jung, so schön, so willig sind. Andere Arbeit gab es nicht.
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Die Opfer wollten am Bosporus in das neue. Bei einem Angriff auf einen beliebten Nachtclub wurden mindestens 39 Menschen getötet und 65 weitere verletzt. Sie bestätigen das Urteil ihres Sohnes und anderer Gesprächspartner über Julia Timoschenko: „Sie ist nicht besser als die anderen Politiker. Im umstrittenen Prozess gegen die inhaftierte ukrainische Ex-Regierungschefin lehnte das Gericht einen Antrag zur. Julia Timoschenko muss im Gefängnis bleiben. Inna Schevchenko: Nein, Prostitution in der Ukraine ist illegal und trotzdem gibt es überall Bordelle, vom Stadtzentrum von Kiew bis in die.Chefin der Femen-Gruppe ist Anna Guzol. Bei La Strada hat man einige Dutzend derartiger Fälle registriert: Die Anwerberinnen sind meist selbst ehemalige Zwangsprostituierte, die sich "freikaufen" können, wenn sie eine oder mehrere "Nachfolgerinnen" beschaffen. T-Shirt hoch, Kleidchen runter — da sind sie, die nackten Brüste mit den daraufgepinselten Parolen gegen Prostitution, Sextourismus, korrupte Politiker und gierige Banker. Der Ukrainische Geheimdienst hat uns unter Druck gesetzt. In ihren Heimatort, eine Kleinstadt in der tiefsten Provinz rund Kilometer von Kiew entfernt, will sie nicht zurückkehren. Wie ein Relikt aus der alten Zeit, die ja erst ein Vierteljahr her ist, hängt im Büro von La Strada eine Urkunde mit der Unterschrift von Julia Timoschenkos Vorgänger als Regierungschef, dem umstrittenen Viktor Janukowitsch. Zwei Tage lang wurde sie geschlagen, in einer Wanne mit eiskaltem Wasser untergetaucht, in einen fensterlosen Keller geworfen. Doch von 32 jungen Frauen, die zum Geldverdienen ins Ausland gehen wollten, fehlt jede Spur. Also war sie sofort Feuer und Flamme, als ihr eine junge Frau in der Disco erzählte, sie könne ihr einen Ferienjob als Küchenhilfe in einem Restaurant im reichen Deutschland verschaffen. Meistens schreiten schon nach wenigen Sekunden Sicherheitsbeamte ein, um ihren Protest - etwa gegen Sextourismus in der Ukraine oder Chauvi-Gehabe in der Politik - zu unterbinden. Auf ihrem nackten Oberkörper stand die Parole "Fuck Euro " geschrieben. T-Shirt hoch, Kleidchen runter — schon hat sie sie, die Bilder mit der nackten Brust und den daraufgepinselten Parolen: gegen Prostitution und Sextourismus und korrupte Politiker und gierige Banker, gegen all das Böse und Schlechte in der Welt. Hinzu kommt die Scham, trotz aller Warnungen auf die Versprechungen vom leicht verdienten Geld hereingefallen zu sein. Mit ihrem Nacktprotest kämpfen sie für mehr Freiheit in ihrem Land und gegen Ausbeutung von Frauen. Podcast abonnieren Podcast hören. Man habe den jungen Frauen, die in die EU reisen wollten, nicht das Gefühl vermitteln wollen, sie würden pauschal als Prostituierte verdächtigt. Sie hatte Todesangst. Fast alle wurden freigesprochen, aus Mangel an Beweisen. Viele erwarten hier Torturen. Anna P. Sie will stören, jede Veranstaltung, mit ihren eigenen Waffen, die sie immer bei sich trägt. Die Zurückgebliebenen hätten sich am Wochenende in der Disco betrunken, immer wieder habe es Schlägereien gegeben. Sie nimmt zahlreiche Anzeigen wegen Hooliganismus in Kauf — und geniesst die Bewunderung anderer junger Frauen rund um den Globus. Und keine gescheiten Männer. Die an ihrem Körper befestigt sind wie zwei halbierte Äpfel. Sie haben Angst vor Rache, fürchten um ihre Angehörigen, denen sie sich ohnehin meist gar nicht anvertrauen. Nach einer Woche fügte sie sich ihrem Schicksal, Prostituierte zu sein. Es wird aber nicht klar, was Femen zu sagen hat. Da aber hat die Jährige schon ihr T-Shirt hochgezogen, ihre Brüste in die Kameras gehalten, «Die Ukraine ist kein Bordell! Die ukrainische Schriftstellerin und Feministin Oxana Sabuschko hält sie für naiv: «Der Protest beschränkt sich darauf, Brüste zu zeigen. Auch Kateryna Tscherepacha und ihre Kolleginnen waren mit orangefarbenen Schals auf den Maidan demonstrieren gegangen, im Schichtdienst, denn die Hotline und der Computer mussten ja besetzt bleiben.