Elke Bartels war von bis Polizeipräsidentin des Polizeipräsidiums Duisburg. Im Interview spricht sie über die Arbeit der Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Prostitution, die Schwierigkeiten, mit denen die Polizei konfrontiert ist und welche politischen und gesetzlichen Veränderungen notwendig sind, um Zwangsprostitution wirksam einzudämmen. Auf die alltägliche Arbeit hat es aber keinen Einfluss, weil die Polizei aufgrund der Gesetzgebung hinsichtlich Prostitution nicht anlasslos die Etablissements aufsuchen darf. Sie darf nur tätig werden, wenn sie gerufen wird oder sieht, dass es einen konkreten Anlass gibt, ansonsten kann sie diese Etablissements nicht begehen. Elke Bartels: Das Schutzgesetz hat für die Polizei keine Auswirkung. Es ist mehr eine Frage, wie die Prostituierten sich unter den neuen Auflagen verhalten, z. Uns sind die Hände gebunden. TDF: Menschenhandel ist ein Kontrolldelikt, es wird von einer enorm hohen Dunkelziffer ausgegangen. Von einer hohen Dunkelziffer wird auch im Bereich der Prostitution ausgegangen geschätzte Zahl von Prostituierten in Deutschland TERRE DES FEMMES fordert seit Jahren eine Studie mit statistisch fundierten Zahlen zur Prostitution in Deutschland. Inwiefern könnte die Umsetzung dieser Forderung einen Zugewinn für die polizeiliche Arbeit darstellen? Elke Bartels: Eine Studie als solche würde für die Polizei keinen Zugewinn darstellen. Zum einen erlauben die Datenschutzgesetze keinen direkten Datenaustausch zwischen Kommune und Polizei. Wir wissen nicht, welche und wie viele Frauen z. Dieser Datenschutz greift über alles. Ein Austausch findet nicht statt und somit kennen wir nicht nur die ungemeldeten Prostituierten nicht, sondern noch nicht einmal die gemeldeten Prostituierten. Zum anderen gibt eine solche Statistik der Polizei auch keine Handhabe einzugreifen. Wenn wir glauben, dass man einen Durchgang durch Bordelle machen sollte, dann brauchen wir konkrete Anhaltspunkte, die auf ein rechtswidriges Handeln deuten. Was muss sich Ihrer Meinung nach ändern, dass dies häufiger passiert, um Betroffene von Zwangsprostitution schneller zu identifizieren? In der Zwangsprostitution wird stets Gewalt angewendet, sowohl psychische als auch physische und Drohung mit Gewalt, um die Frauen gefügig zu machen. Es wird auch mit Gefühlen gearbeitet, z. Gerade Migrantinnen, die durch Erzeugung falscher Tatsachen hierher gelotst worden sind, haben kaum eine Ausbildung, sind oft Analphabetinnen, können kaum die Sprache, ihnen wird sofort der Pass abgenommen. Sie sind völlig hilflos und ausgeliefert und da wird es kaum möglich sein, irgendeine Aussage zu erhalten, die belastbar ist für Polizei und Staatsanwaltschaft. Der Druck, der auf den Frauen lastet, ist immens, nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Familie. Der wird, von den Zuhältern gezielt anzahl prostituierte deutschland dunkelziffer, indem sie damit drohen, dass Angehörige zu Schaden kommen, wenn sie nicht das machen, was von ihnen erwartet wird. Solange das so ist, werden wir keine belastbaren Beweise für ein Vorgehen der Polizei erhalten. TDF: Sie stehen dem ProstSchG kritisch gegenüber, ihrer Meinung nach schützt es mehr die Frauen, die selbstbestimmt arbeiten, als diejenigen die sich unter Zwang prostituieren. Aktuell wird das ProstSchG vom Kriminologischem Forschungsinstitut Niedersachsen e. KFNbeauftragt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend BMFSFJ evaluiert. Wie müsste sich Ihrer Meinung nach die Gesetzgebung verändern, damit Frauen, die nicht freiwillig in der Prostitution arbeiten besser geschützt werden? Das Prostitutionsmilieu ist dank der Legalisierung in Deutschland und ihrer konkreten Umsetzung, die zu einem gewissen Alleinstellungsmerkmal in Europa führen, zu einem lukrativen kriminellen Wirtschaftszweig geworden. Es wird davon ausgegangen, dass der jährliche Gewinn bis zu 15 Milliarden Euro beträgt. Auch deshalb setzen die Profiteure alles daran, dass die Legalisierung erhalten bleibt. Die von Ihnen angesprochene Studie führt sicherlich auch dazu, aber man müsste anzahl prostituierte deutschland dunkelziffer noch einmal akribischer eine Bestandsaufnahme machen und klar darstellen, dass diejenigen, die das freiwillig machen wirklich die Ausnahmen sind. Wenn man diese Unfreiwilligkeit dann zugrunde legt, müsste man überlegen, ob es allein durch ein Sexkaufverbot möglich ist, die Frauen zu schützen oder ob es andere Möglichkeiten gibt. Wenn man so weit ist, dann müsste das bisherige Prostituiertenschutzgesetz neu geschrieben werden. Wir haben leider keine Klientel, die uns über ihre Situation aufklärt, das ist das Problem. Man kann nicht damit rechnen, dass die Frauen eine belastbare Aussage tätigen. Ohne eine wie auch immer geartete Kriminalisierung kommen wir bei der Unterscheidung zwischen Zwangsprostitution und freiwilliger Prostitution nicht weiter. Oftmals sind diejenigen, die als freiwillige Prostituierte durch die Medien wandern, Dominas, die andere Sexualität verkaufen oder auch Frauen, die Anzahl prostituierte deutschland dunkelziffer machen, z. Bordellbesitzerinnen oder sogenannte Puffmütter. TDF: Abolitionistin in Deutschland zu sein, ist anstrengend, da der Gegenwind noch besonders stark ist.
Aktuell ProstSchG : Auch wenige Anzeigen von Prostitutionsfahrzeugen und Prostitutionsveranstaltungen Anzeigen von Prostitutionsfahrzeugen und Prostitutionsveranstaltungen erfolgten auch im Kalenderjahr nur in Einzelfällen. Aber sie wird reduziert, das ist schon ein Anreiz, dass man wenigstens einen gewissen Prozentsatz der Frauen rettet. Wir wissen nicht, welche und wie viele Frauen z. Der Druck, der auf den Frauen lastet, ist immens, nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Familie. Elke Bartels: Obwohl die Polizei Ländersache ist, arbeiten die einzelnen Dienststellen über die Landeskriminalämter eng zusammen.
Hinweise zum Datenschutz
Das Statische Bundesamt meldete am neue Zahlen: – rund 28 Prostituierte bei Behörden gültig angemeldet – leicht steigende. • Verhältnis. Sozialversichert sind in Deutschland nur 44 Prostituierte, berichtete die „Wams“ unter Berufung auf die Bundesagentur für Arbeit. Dunkelziffer). Auch deshalb. • 93% weibliche Prostituierte. →Anzahl steigt stetig. • Zwischen 1 Millionen Prostituierte in Deutschland (hohe. Die in der Öffentlichkeit vielfach genannte Zahl von Prostituierten bundesweit lässt sich wissenschaftlich nicht erhärten und wurde auch als Schätzwert.Zurück zur Übersicht. Unionsfraktionsvize Dorothee Bär CSU hatte im September in einem Zeitungs-Interview für Aufsehen erregt mit dem Satz: «Deutschland hat sich zum Bordell Europas entwickelt. Aber sie wird reduziert, das ist schon ein Anreiz, dass man wenigstens einen gewissen Prozentsatz der Frauen rettet. Die Statistik beinhaltet die Anmeldungen laut Prostituiertenschutzgesetz, das seit gilt. Bistum Basel zum geplanten Erotikstudio in Solothurn: «Würde des Menschen gilt überall». Wenn man diese Unfreiwilligkeit dann zugrunde legt, müsste man überlegen, ob es allein durch ein Sexkaufverbot möglich ist, die Frauen zu schützen oder ob es andere Möglichkeiten gibt. Elke Bartels: Obwohl die Polizei Ländersache ist, arbeiten die einzelnen Dienststellen über die Landeskriminalämter eng zusammen. TDF: Sie stehen dem ProstSchG kritisch gegenüber, ihrer Meinung nach schützt es mehr die Frauen, die selbstbestimmt arbeiten, als diejenigen die sich unter Zwang prostituieren. Inwiefern könnte die Umsetzung dieser Forderung einen Zugewinn für die polizeiliche Arbeit darstellen? Cookie Laufzeit: 2 Jahre. Nur wenn sie minderjährig waren, dann war der Straftatbestand klar und wir hatten eine Handhabe, gegen die Männer vorzugehe n. In diesem Moment. Auch deshalb setzen die Profiteure alles daran, dass die Legalisierung erhalten bleibt. Zum einen erlauben die Datenschutzgesetze keinen direkten Datenaustausch zwischen Kommune und Polizei. Damit können Sie unsere Daten sachgerecht interpretieren und ihre Aussagekraft besser einschätzen. Der Austausch funktioniert. Man kann nicht damit rechnen, dass die Frauen eine belastbare Aussage tätigen. Aber wenn es die Möglichkeit gibt, dass die Polizei gegen Freier vorgeht, die diese Angebote annehmen, dann haben wir zumindest die Handhabe, dagegen einzuschreiten. Sie darf nur tätig werden, wenn sie gerufen wird oder sieht, dass es einen konkreten Anlass gibt, ansonsten kann sie diese Etablissements nicht begehen. Uns sind die Hände gebunden. TDF: Die derzeitige Umsetzung des ProstSchG liegt in der Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer. Aber es gab natürlich auch Ermittlungserfolge. Über die Dunkelziffer gibt das Statistische Bundesamt der Bundesrepublik keine Auskunft. TDF: Können Sie uns zum Abschluss noch einen Einblick in Erfahrungen zu Einzelfällen gewähren? Lesezeit : ca. Dieser Datenschutz greift über alles.