Spreeblick : Bezeichnest du dich selbst als Prostituierte? Nora : Nein, diesen Begriff mag ich nicht. Am ehesten gefällt mir Hure. Ich nehme mir ein Wort, das eigentlich abwertend gemeint ist und werte es um. Spreeblick : Wie bist du Hure geworden? Diese Meinung habe ich auch innerhalb meiner Familie glühend verfochten. Gleichzeitig hatte ich einen ziemlichen Landei-Komplex. Spreeblick : Landei-Komplex? Nora : Ich komme aus einem kleinen Dorf und hatte dort immer das Gefühl, das Leben ziehe an mir vorbei. Ich war mir sicher, dass es anderswo Menschen wie mich geben müsse. Als ich dann nach Berlin gezogen bin, war gerade die Prostitution für mich ein Bereich, der mir das Gefühl gab, mich emanzipieren zu können. Dort war ich einige Male. Was mir damals noch nicht ganz klar war: unbewusst bin ich dort mit Sicherheit nicht einfach so hingegangen. Das Thema Prostitution hätte mir keine Ruhe gelassen. Spreeblick : Welche verschiedenen Prostitutionsbereiche? Nora : Es gibt nicht die Prostitution. Es gibt gegensätzliche Welten darunter. Manche stürzen von einer Abhängigkeit in die andere und zerrütten ihr sexuelles Selbstbewusstsein. Dann hatte ich beispielsweise eine Kollegin, die hat das drei Jahre lang völlig begeistert gemacht und dann aufgehört. Sie ist zuvor zehn Jahre lang in ihrer Ehe regelrecht sexuell verachtet worden. Da ist es völlig egal, was Alice Schwarzer über die theoretische Ebene des Patriarchats sagt, subjektiv hat diese Frau legitim ihre absolute Befreiung dadurch erlebt. Spreeblick : Wie ging es dann für dich weiter? Nora : Ich habe natürlich mit den Hydra-Frauen gesprochen, dann habe ich mich für eine Einstiegsberatung angemeldet. Die war wie eine sehr kritische Jobbörse. Unter anderem wurde mir gesagt, ich müsste mir vorstellen können, mit jedem dritten Mann, der mir begegnet, zu schlafen. Spreeblick : Gern mit jedem dritten Mann zu schlafen? Oder es zu ertragen? Nora : Die männliche Vorstellung ist ja, dass Frauen nur Sex haben, wenn sie wirklich Lust darauf haben. Tatsächlich gibt es eine breite Motivationspalette. Spreeblick :Wie ging es nach der Beratung weiter? Nora : Am Ende des Gesprächs bekam ich zwei Adressen, das eine Bordell lag am anderen Ende was reden mit hure Berlin, das andere in meiner Nähe, also habe ich mich bei dem in meiner Nähe gemeldet. Und das ist das, wo ich auch noch immer bin. Spreeblick : Du bist jetzt 23 und arbeitest seit zwei Jahren dort. Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Nora : Ich arbeite einmal pro Woche, von 10 bis Spreeblick : Wieviel verdienst was reden mit hure Nora : Für eine halbe Stunde bekomme ich 44 Euro, für 45 Minuten 66 Euro, für eine ganze Stunde 88 Euro. Die meisten Männer buchen eine halbe Stunde und zahlen dafür 80 Euro, von denen 36 Euro an den Laden gehen. Spreeblick : Auf der Homepage des Bordells, in dem du arbeitest, wird der Anteil, den der Laden einbehält, dargestellt, es wird auf Gesundheitsrisiken hingewiesen, an potenzielle Bewerberinnen gerichtet wird geschrieben, dass eine finanzielle Notlage keine gute Voraussetzung für die Tätigkeit ist — alles also recht transparent. Und doch hat die Seite eine etwas billige Anmutung durch den Sprachstil. Sicherlich entsteht dieser Ton aus einer Verlegenheit heraus, es gibt keine Kultur anders, alternativ und balanciert zu schreiben jenseits des billigen Sich-verkaufen-Wollens.
Eine Sexarbeiterin erklärt, wie man sich am besten mit Sexarbeiterinnen unterhält
Ex-Prostituierte verrät Geheimnisse: Was WIR von Huren lernen können | Leben & Wissen | lustfrauen.de »Ich will aber nur reden«: Die Prostituierte Nadine wurde vom verzweifelten Ehemann Hans ins Vertrauen gezogen · Zusammenfassung · Diesen Artikel jetzt lesen! Es ist eben alles abgespalten. Du langst. Als Hure kannst du es dir nicht leisten, zu fühlen. Du musst deinen Körper benutzen wie ein Werkzeug. Eine Sexarbeiterin erklärt, wie man sich am besten mit Sexarbeiterinnen unterhältEs gab zwei Zimmer, das Wohnzimmer und das Fickzimmer. Sie kleidete sich gerne provokant und hatte halbwegs ihren Ruf als leichtes Mädchen, was sie mit ihrer Art und Kontakfreudigkeit aber wieder wet machte. Tu einfach so, als würde ich beruflich Tiere einschläfern—nicht etwa, weil mein Beruf ähnlich deprimierend ist, sondern weil du in so einem Fall extrem sensibel vorgehen würdest. Share: X Facebook Share Copied to clipboard. Männer scheinen bei ihnen etwas zu finden, was ihnen in der eigenen Beziehung fehlt — sofern sie eine haben. Tja, ich kann dir sagen, die eine Sache, die alle mir bekannten Menschen, die früh als Sexarbeiterin angefangen haben, gemein hatten, war: finanzielle Unsicherheit.
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»Ich will aber nur reden«: Die Prostituierte Nadine wurde vom verzweifelten Ehemann Hans ins Vertrauen gezogen · Zusammenfassung · Diesen Artikel jetzt lesen! Letztens habe ich neue Leute kennengelernt. Es ist eben alles abgespalten. Aber ich würde gern offen mit ihr über ihre Triebe reden. Als Hure kannst du es dir nicht leisten, zu fühlen. Ich hatte mich einem Freund als Sexarbeiterin geoutet und traf nun zum ersten Mal seine Kumpels. Du musst deinen Körper benutzen wie ein Werkzeug. Du langst. Jedoch möchte ich auch einen Streit verhindern, der in einer Trennung endet, denn es.Woher ich das weiss; ich fuhr früher Taxi und da erlebt man so ziemlich alles. Voriger Artikel Die Antwort auf Thickes Sexismus-Hit! Wenn sie am Telefon unfreundlich rüber kommt LASS ES! Sie suchen ein sexuelles Verhältnis, in dem sie ganz klar in der überlegenen Position sind. Du musst deinen Körper benutzen wie ein Werkzeug. Es hat nicht funktioniert. Zum Glück sind die selten,die meisten sind am Telefon schon so locker das sich diese Frage erübrig. Vier Jahre lang war ich krank. Nora : Die männliche Vorstellung ist ja, dass Frauen nur Sex haben, wenn sie wirklich Lust darauf haben. Ich gebe zu, sie hat bei uns auch die Hosen an. Nein sie wird das sicherlich gerne machen. Und das kommt überraschend häufig vor! Spreeblick : Wie bist du Hure geworden? Viele Macht-Kunden wollen zum Beispiel penetriert werden. Immer wieder. Geheimnisse, Streit, Versöhnung, Repeat Haben alle Huren die intellektuelle Fähigkeit ihr eigenes tun zu reflektieren? Also im Grunde schon—das merkt man ja immer an den Geschichten, die man so über Schlägereien in Clubs hört—, aber dieses Selbstbewusstsein kommt eben erst nach einer entsprechenden Dosis Alkohol und Drogen zutage. Wir machen oft Witze darüber, dass wir eigentlich nackte Therapeutinnen sind. Deine Frage betrifft viele Leute, die zum ersten Mal die Dienste einer Sexarbeiterin in Anspruch nehmen möchten. Sinnbildlich hat jedes Geschäft für den der Sex gibt und Geld dafür nimmt einen Preis — der Dauerhaft bleibt! Oder ist die finanzielle Notlage die häufigere Motivation? Als ich dann nach Berlin gezogen bin, war gerade die Prostitution für mich ein Bereich, der mir das Gefühl gab, mich emanzipieren zu können. Nora: War ein schönes Interview, danke! Menschen, die gerne darüber reden, wie viel Macht sie haben. Nachdem wir uns auf einige Schimpfwörter geeinigt hatten, gabs ne nette Versöhnung. Shot by VICE: Fotos aus unserem Archiv Die Immobilien waren alle auf den Namen seiner Frau eingetragen. Hast Du Langeweile? Ich mied jeden Kontakt. Spreeblick : Welche verschiedenen Prostitutionsbereiche? Obwohl ich zugebe, dass der teilweise sehr amüsant ist….